Sintflut für Anfänger

Wir sind immer noch an der Westküste und langsam aber sicher ist auch wieder alles trocken…

Zuletzt waren wir ja in Haast von wo aus wir am Montagmorgen los pedalt sind. Das Wetter spielte mit und wir waren motiviert. Wir wussten nur noch nicht genau wo wir die Nacht verbringen sollten. In unseren Reisefuehrern steht es gaebe bei km 80 ein Motel (die meiden wir in der Regel dem Budget zuliebe) und dann erst wieder bei km 120 in Fox Glacier, was doch ein bisschen uebertrieben waere. Die Strecke war zum groessten Teil flach, nur kurz nach Haast hat es mal eben drei 200m Huegel gleich hintereinander. Klingt vielleicht nicht so schlimm, mit 15kg Extragepaeck am Velo geht das aber ganz schoen in die Beine. Immerhin wurden wir auf dem dritten Huegel, dem Knight’s Point(benannt nach dem Hund eines Strassenbauarbeiters) mit einer tollen Aussicht auf die Tasmanische See belohnt, das hatten wir uns auch verdient. Was aber merkwuerdig war: an dem Tag haben wir ca. 100 andere Tourenradler gesehen. Wo waren die nur alle bis jetzt?? Nach 80km waren wir dann so froh darueber, dass das Motel auch Zeltplaetze anbietet, dass wir gleich eine Cabin genommen haben. Im Nachhinein haetten wir uns die 50$ besser gespart. Das Zimmer war zwar huebsch und sauber aber das Bett hatte mehr Aehnlichkeit mit einer Haengematte als mit dem was wir unter Bett verstehen.

Nach dem wir uns in der Nacht unzaehlige Male auf dem Talboden unserer Haengematte getroffen hatten, machten wir uns schon voellig muede auf den Weg zu den Gletscherorten Fox und Franz Josef. Nach gemuetlichen 40km kamen wir in Fox Glacier an. Eine Strasse, eine Ladung Cafes und ein riesiges Bergfuehrerbuero, das ist Fox Glacier. Wegen der Naehe zum Fox Gletscher sehr beliebt bei Touristen die noch nie einen Gletscher gesehen haben. Ich interessierte mich mehr fuer einen Burger mit Chips bevor es weiter ging ueber die drei Huegel die noch zwischen uns und Franz Josef standen. Ich habe festgestellt, dass ich mit nur genuegend Fritieroel im Bauch hervorragend den Berg hoch fahren kann. Echt! Vielleicht wars auch die Glace…Franz Josef ist eigentlich das selbe wie Fox nur etwas groesser und beliebter. Die haben den Franz Josef Gletscher sogar vor der Haustuer, 6km vor dem Ort. Aber fuer die faulen Touristen haben sie eine Eiskletterhalle im Dorf aufgestellt! Ich habe im Touribuero ein Video davon gesehen…da klettern dann gut eingepackte Touristen in einem gigantischen Kuehlschrank die Wand hoch. Cool. Da wir die ganze Gletschersache schon kennen machten wirs uns erstmal auf dem Camping bequem. Dort traffen wir ein hollaendisches Paerchen wieder, mit dem sich Sarah schon in Wanaka anfreundete. Zum Znacht gabs Spaghetti Carbonara mit Speck und Pulvermilch statt Rahm. War super! Aber dann kam die Nacht. Wir hatten uns ja schon gefreut auf eine Nacht auf unseren harten Matten. Das Westkuestenwetter meldete sich aber dann doch noch zu Wort. Das habe ich noch nicht erlebt. Die ganze Nacht hat es durch geregnet wie aus Eimern oder besser als haetten sich zehn Leute mit voll aufgedrehten Gartenschlauch um unser Zelt herum gestellt. Schon als wir zu Bett gingen bildete sich im Vorzelt ein kleiner See. Eingeschuechtert verzogen wir uns ins trockene Innenzelt. Dann fing es auch noch an zu blitzen und donnern! Um 3 Uhr in der Nacht schlug der Blitz ein paar Meter neben uns ein und Sarah schlug vor Schreck um sich und wenn wird sie damit wohl getroffen haben in unserem Zweimannzelt? Nun die Nacht ging vorbei und im Innenzelt war das meiste noch trocken aber es wurde doch langsam feucht, es regnete immer noch stark und unsere Blasen mussten dringendst geleert werden. Also packten wir unsere Kuechensachen zusammen und verzogen uns in die Campingkueche. Und da stellten wir fest, dass unser Zelt eben doch das Beste ist. Die meisten anderen Zelter hatten ihre Zelte unter dem Kuechenvordach ausgebreitet und versuchten sie trocken zu bekommen. Geflucht wurde auch recht viel…Hammer Gewitter! Wir wussten nicht so recht was wir sollten. Alles nass einpacken gurkte uns an und das bei dem Regen - aber hier bleiben? Die Hollaender wollten weiter obwohl es noch regnete. Wir assen erstmal Fruhstueck. Dann…hoerte es auf zu Regnen. Also auf, alles unter Vordach geschleppt, zusammen gepackt(ohne Fluchen) und los. Unser Ziel war so lange es nicht regnet und so weit wie moeglich aber nicht weiter als Harihari. Es regnete gar nicht mehr und so landeten wir am fruehen Nachmittag in Harihari. Dort hat es einen kleinen Laden, ein Cafe und ein MotelMotorCamp. Und diesmal passte alles. Wir haben gefragt was denn so frei waere und die nette Dame vom Hotel meinte sie haette noch ein Doppelzimmer mit Bad fuer 55$. Wir sagten ja und machten Luftspruenge als wir das Bett sahen! Super! Nach einem Koerbchen Frittiertem in der Motelbar ab ins Bett!

Es hat wieder die ganze Nacht geregnet, war uns aber ja egal. Als wir aufstanden hoerte es auf und es folgte ein schoener Tag mit Rueckenwind! Und so schafften wir es mit Leichtigkeit ins 108km entfernte Greymouth.

Morgen bleiben wir hier und organisieren uns einen Bus nach Nelson. Es soll naehmlich wieder schlechtes Wetter kommen und davon haben wir jetzt doch genug.

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One Comment

  1. Daniela Says:

    @Sarah
    Seit dem 29.12.09 06.55 sind wir komplett! ELIN ist nach einer rasanten Geburt gesund und zwäg auf die Welt gekommen. Es ist toll!

    http://www.hirslanden-baby.ch//de/babygalerie/galerie.cfm?babyId=28618

    Euch weiterhin eine gute Reise und möglichst wenig Regen!
    lg Daniela

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